Noch rund zehn Monate soll es dauern, bis das Rathaus für die Stadtverwaltung wieder bezugsfertig ist. Die Arbeiten dafür sind im vollen Gange, langsam nimmt das Innere des Gebäudes wieder Gestalt an. Und auch auf dem Dach geht es mit großen Schritten Richtung Endabdichtung. Der Zeitplan steht noch, die Kostenberechnung musste um etwa zehn Prozent nach oben korrigiert werden.

VON SARAH BSDUREK


 

Die Zwischenwände der Büros werden im Rathaus derzeit eingebaut, sodass die alte Raumaufteilung langsam wieder sichtbar wird.


Rüthen – Einen Einblick, wie es derzeit um die Sanierung des Rathauses sowie die Kostenentwicklung steht, gaben Ordnungsamtleiterin Stefanie Luse und Christoph Scholz (Fachbereich Stadtentwicklung).

Kostenrahmen

Nach den erfolgreichen Ausschreibungs- und Vergabeverfahren werden die Kosten laufend aktualisiert. Seit der letzten Ratssitzung Ende 2023 sind drei Positionen hinzugekommen. „Ein Nachtrag für Fenster und Sonnenschutz, ein Nachtrag bei der Außentreppe und Abwasser, Trinkwasser und Einbau von Sanitäreinrichtungen wurden beauftragt“, erklärte Luse. „In der Summe liegen wir jetzt bei 4 778 000 Euro.“ Wenn die Kostenberechnung aus dem Jahr 2021 mit den tatsächlichen Auftragssummen gegenübergestellt werden, „liegen wir in Moment 484 000 Euro über der Kostenberechnung. Das sind etwas mehr als zehn Prozent“, rechnete die Ordnunsamtleiterin vor. Diese zehn Prozent seien aber nicht erschreckend, sondern normal. Aber: „Wir hoffen, dass wir bei den ein oder anderen Gewerken drunter liegen. Und es gibt auch Gewerke, die nicht gebraucht und deshalb weggelassen werden können, sodass wir hoffentlich ein gutes Ergebnis erzielen.“

Die Baumaßnahme liege immer noch im Zeitplan und mehrere Verwaltungsmitarbeiter haben ein Auge auf die Baustelle. „Größere Mängel haben wir noch nicht feststellen können und alles, was wir festgestellt haben, wurde sofort wieder behoben. Es gibt keine Hiobsbotschaften zu verkünden“, freute sich Luse. Auch die Ratsmitglieder zeigten für die leichte Kostenstei gerung Verständnis und sind zufrieden mit dem Ablauf.

„Man muss bedenken, dass wir in eine Zeit reingerutscht sind, in der die Baukosten massiv gestiegen sind. Ich denke, wir stehen sehr gut da. Das war unsere letzte Chane, jetzt das Rathaus sanieren zu lassen und deswegen herzlichen Dank für die Arbeit, die investiert wird“, sagte Annette Herbst-Köller (BG). Johannes Erling (SPD) schloss sich diesen Worten an: „Wir sind froh, dass es dazu gekommen ist. Hätten wir das Rathaus in dem Zustand gelassen, wie es war, dann wäre es Unsummen teurer gewesen, allein schon von den Energieversorgung her.“

Bürgermeister Peter Weiken geht von keinen großen unerwarteten Kostenexplosionen mehr aus: „Wir haben ja total entkernt und nur noch den Betonkörper und die Marmorbodenbeläge stehen lassen. Der Rest war weg. Wir haben nichts mehr, was man ummodeln kann. Das Rathaus wird komplett neu aufgebaut und es gibt keine vielen Nachträge und unkalkulierbare Größen. Auch ich bin mit allem, was sich in dem Verwaltungsgebäude gerade ereignet, zufrieden, auch mit dem Kostenrahmen.“

Stand der Bauarbeiten

Auf die Notabdichtung des Dachs wird derzeit die Dämmung gebracht und die schlussendliche Dachabdichtung, leitete Scholz seinen Vortrag ein. Zudem wird das Treppenhaus im Unter- und Obergeschoss eingekastet „und auch die Büros haben ihre Wände wieder erhalten“. Die Innenwände werden gedämmt, sodass sie bald komplett verschlossen werden und die Malerarbeiten beginnen können. Auch die Kabelschächte wurden in großen Teilen schon gezogen.

Vor dem Bürgermeisterbüro sind Lichtschächte eingebracht worden, sodass auch im hinteren Bereich des Obergeschosses Tageslicht in den Flur gelangt.

Neu ist auch ein Wartungsaufgang zum Dach. Bisher musste am Schornstein hochgeklettert werden. „Da ganz viel Technik auf dem Dach installiert wird – PhotovoltaikAnlagen, Klimaanlagen, Lüftungsanlagen – gibt es eine Treppe in der Dachöffnung, die die Wartung deutlich ereichtern soll“, erklärte Scholz.


Eine Treppe aufs Dach soll die Wartungsarbeiten der dort installierten Technik künftig erleichtern. Bisher musste am Schornstein hinauf geklettert werden.


Quelle: Der Patriot